Dienstag, 31. Mai 2016

Die wahre Wurzel der Religion: Nahtoderlebnisse und Mystik

Endlich beschäftigt sich ein arrivierter Theologe mit dem Phänomen der Nahtoderlebnisse.
Vieles, was kirchlicherseits bisher zum Thema gesagt wurde, hatte auch immer eine stark apologetische Seite (man vgl. "Ewiges Leben?" von Max Küng oder Knoblauchs religionswissenschaftliches Buch).

Denn die Theologie -und das ist eine ihrer grossen Schwächen- will immer auch innerhalb eines vorgegebenen dogmatischen Rahmens Aussagen machen. Da werden die Nahtodberichte zwar zur Kenntnis genommen, dann aber aufgrund des Dogmas der Auferstehung relativiert. Herbert Koch nimmt sich in seinem neuesten Buch der Materie unvoreingenommen an und kommt zu überraschenden Schlüssen. Einer davon bestätigt meine alte Vermutung, dass der Apostel Paulus so etwas wie ein Nahtoderlebnis oder zumindest eine out-of-body-experience gehabt haben muss, welches sein Leben komplett umgekrempelt hat. Hier der Link dazu:







 Immer mehr komme ich zur Überzeugung, dass die eigentliche Wurzel aller Religion nicht die äussere "Offenbarung" einer Gottheit ist, sondern dass innere Erleben ausserordentlicher, alles Bekannte sprengender (sprich: trans-zendenter) Zustände ist. Dies kann völlig unerwartet geschehen oder aber anhand meditativer, kontemplativer Übungen herbeigeführt werden, wie in der Mystik.






Das Ernstnehmen solcher Zustände stellt einen Widerspruch dar gegen ein rein materialistisches Verständnis der Welt und des Lebens. Gleichzeitig auch gegen ein Verständnis von Religion als Machtinstrument und Organisation. Was sowohl Mystiker wie auch Nahtoderfahrene berichten, übersteigt jegliche Vorstellungen von Gott, Liebe, Zeit und Raum, Körper und Seele. Man bemerke nur mal die immer wieder auftauchenden Strukturmerkmale in diesem Radiobericht:

Berichte von Nahtoderfahrungen

Eine kurze Zusammenfassung findet man auch im ersten Post auf diesem Blog.


Wie Herbert Koch bin auch ich der Meinung, die Kirchen sollten sich mit dem Thema näher und unvoreingenommen auseinander setzen, ohne es gleich in die Esoterik-Ecke zu stellen.

B. Amatruda

Donnerstag, 19. Mai 2016

Muslime missionieren? Eine Diskussion.

Darf man Muslime für den christlichen Glauben zu gewinnen suchen, sprich: missionieren?
Hier könnten die Landeskirchen von den Freikirchen lernen. Denn für Freikirchen ist klar, dass sich ihr Missionsauftrag auch auf Angehörige anderer Religionen ausdehnt.

Was spricht gegen die Muslimenmission? Nichts. Im Gegenteil ist dem Erstarken der salafistischen Bewegungen unter jungen Menschen in Europa (auch und gerade unter ursprünglich nicht muslimischen) mit erhöhten Missionsanstrengungen zu begegnen.

Ist es legitim, unter Flüchtlingen zu missionieren? Nimmt man ihnen nicht -nachdem sie schon ihre Heimat verloren haben- auch noch ihre geistige/geistliche Heimat und einen Teil ihrer Identität?

Mission ist immer ein Angebot. Und was das Christentum zu bieten hat, überwiegt alles. (Streng theologisch genommen ist der Islam eine Irrlehre, darüber sollte auch keine noch so wohlmeinende ökumenische Einstellung und Religionstoleranz hinweg täuschen. Und Menschen ein Befreiungsangebot aus den Fängen einer Irrlehre zu machen, ist genuin christlich).


Wenn also, wie sogar seitens religiös-sozialer Synodaler heftigst bekämpft, für christliche Flüchtlinge keine privilegierte Behandlung möglich sein soll (weil angeblich unchristlich), so sollen wenigstens nicht-christliche Flüchtlinge für das Christentum gewonnen werden dürfen.

Was meint Ihr?